Die Corona-Krise trifft die deutsche Wirtschaft hart. Aktienkurse sinken rapide, viele Unternehmen müssen auf unbestimmte Zeit schließen und ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Auch Immobilien-Investoren könnten die Auswirkungen auf kurz oder lang zu spüren bekommen.
Von Jörg Winterlich & Michael Wiesendorf
In unserer globalen Wirtschaft ist vieles miteinander vernetzt. Geht es also einer Branche schlecht, bekommen auch andere das zu spüren. Wenn Unternehmen insolvent gehen, können und dürfen sie sich die Mieten für ihre Geschäftsräume nicht mehr leisten und müssen über kurz oder lang Mitarbeiter entlassen, die sich dann unter Umständen die Miete ihrer Wohnungen nicht mehr leisten können.
Fehlende Mieteinnahmen durch Corona
Bereits in der aktuellen Situation ist mit Stundungen von Mieten zu rechnen. Wer in finanzieller Notlage ist, muss seine Miete also mitunter erst später nachzahlen. Dafür muss der Mieter sich beim Vermieter melden und zum Beispiel durch Einkommensnachweise glaubhaft nachweisen, dass er bedingt durch die Corona-Pandemie zurzeit keine Miete zahlen kann. Erst kürzlich machte der Konzern Adidas durch einen entsprechenden Antrag Schlagzeilen (ist zwar zwischenzeitlich zurück gerudert, aber der Wille selbst bei prominentesten Unternehmen war und ist da). Auch können Unternehmen eine Minderung der Mietzahlungen beantragen, wenn sie ihre Räumlichkeiten aufgrund der Pandemie nicht zweckgemäß nutzen können.
Außerdem wurde bereits beschlossen, dass Mieter für Mietschulden, die zwischen dem 01.04.2020 und dem 30.06.2020 pandemiebedingt entstehen, nicht gekündigt werden können. Sie haben Zeit diese Mieten bis zum 30.09.2022 nachzuzahlen.
Wie viele „Trittbrettfahrer“ (also Mieter die eigentlich nicht von Einkommensnachteilen durch die Pandemie betroffen sind), dieses Signal zusätzlich nutzen werden ist bis jetzt nicht abschätzbar. Eines ist klar, dass wir die Juristen mal wieder sehr beschäftigen und am Ende das Geld der Vermieter kosten.
Die Immobilien-Investment-Akademie empfiehlt den Investoren daher sich umgehend mit Mietern die sich wegen Reduzierungen der Miete melden auseinander zu setzen. Lassen Sie sich z.B. Zusatzsicherheiten geben und machen Sie eine „Win Win“ Situation für Mieter und Vermieter daraus.
Diese Unterstützung steht Immobilien-Investoren jetzt zu
Damit die wirtschaftlichen Folgen des Virus am Ende nicht schlimmer ausfallen als die gesundheitlichen, hat die Bundesregierung mittlerweile zahlreiche Förderungen für Unternehmen und Selbständige beschlossen. Auch Immobilien-Investoren können davon profitieren. Gerade kleinere Investoren, die nur einzelne Wohnungen besitzen, sind oftmals auf vollständige Mietzahlungen angewiesen, um ihre Darlehen zu tilgen. Wer seine Immobilien nicht in Form einer GmbH oder einer andern Unternehmensform managed hat mitunter die Möglichkeit sein Darlehen aufgrund von ausfallenden Mietzahlungen ebenfalls zu stunden. Nach Art. 240 EGBGB § 3 des Gesetzes zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie können Verbraucherdarlehen für einen Zeitraum von drei Monaten gestundet werden. Weiterhin ist es auch möglich, bei der Gemeinde eine Reduzierung der Grundsteuer zu veranlassen, wenn es unverschuldet zu Leerständen aufgrund von Covid-19 kommt.
Auch steuerrechtlich wird es einige Erleichterungen für betroffene Immobilien-Investoren geben. So ist es möglich, Steuervorauszahlungen anzupassen, sobald ersichtlich wird, dass die Einnahmen durch die Pandemie deutlich sinken werden. Hierzu muss ein entsprechender Antrag bei der Finanzverwaltung gestellt werden.
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Wie wirkt Corona sich auf die Immobilien- und Mietpreise aus?
Vielfach wird außerdem spekuliert, wie die Pandemie und die aktuellen Schutzmaßnahmen sich auf Immobilien- und Mietpreise auswirken werden. „Wegen Corona: ‚Rosige Zeiten für Vermieter sind vorbei‘ – Sinken jetzt die Mietpreise?“, titelte Merkur.de etwa kürzlich. Doch wie auch in vielen anderen Bereichen, lässt sich hierüber zunächst nur spekulieren. Fest steht, dass gerade weniger Menschen nach Immobilien zum Kauf oder zur Miete suchen als vor der Krise. Das kann sowohl damit zusammenhängen, dass die Menschen hierfür gerade nicht rausgehen möchten, als auch damit, dass sie zunächst abwarten, wie sich ihre eigene finanzielle Situation entwickelt, bevor sie große finanzielle Entscheidungen treffen. Daher kommt es gerade zu einer Pause auf dem Wohnungsmarkt. Mit sinkenden Preisen ist deshalb allerdings weniger zu rechnen. Wahrscheinlicher ist es, dass das Preiswachstum sich jedoch weniger stark verhält, als in den letzten Jahren.
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Foto von Jonas Ferlin von Pexels
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