Hohe Nachfrage, wenig Leerstand und eine sichere Wirtschaftssituation. Diese Faktoren machen Deutschland bei internationalen Immobilien-Investoren beliebt. Das geht aus der Studie „Investing in German Real Estate“ der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor.

Die Nachfrage bleibt ungebrochen hoch

Viele Investoren sehen Immobilien in Deutschland als sicheren Hafen. Eine starke wirtschaftliche Konjunktur und politische Stabilität machen den deutschen Immobilienmarkt für Investoren attraktiv. Denn die Nachfrage nach Immobilien ist nach wie vor hoch und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Die sinkenden Bevölkerungszahlen zeigen bisher keinerlei Auswirkungen auf den hiesigen Immobilienmarkt. Im Gegenteil: Aufgrund des demografischen Wandels ist sogar eine Zunahme der Haushalte in Deutschland zu erwarten. Denn Single-Haushalte nehmen immer mehr zu, sowohl bei jungen Menschen, als auch bei den Senioren. Bis 2035 soll die Zahl der Haushalte von aktuell  41,6 Millionen auf 43,2 Millionen steigen. Davon geht das Statistische Bundesamt aus. Dass in den Nullerjahren wenig Wohnraum geschaffen wurde, wirkt immer noch deutlich nach. Ebenso macht sich der Brexit bemerkbar. Frankfurt am Main ist bei vielen Londoner Bankern gefragt. Binnen Jahresfrist wurden in Frankfurt acht Milliarden Euro in Häuser und Wohnungen investiert. Das ist eine Steigerung von 12,5 Prozent. Beim Volumen hat somit Frankfurt Berlin eingeholt. Beide liegen damit auf Platz drei in Europa hinter Paris und London.

Die Leerstandsquoten befinden sich auf einem Tiefpunkt

In den Städten Berlin, Frankfurt am Main, Düsseldorf, München und Hamburg befand sich 2017 die Leerstandsquote von Büros auf einem Tiefpunkt, in etwa auf dem niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Bei nur noch 2,5 Prozent lag sie in München. In Berlin sank sie auf 2,7 Prozent. Auch in Frankfurt am Main, wo die Leerstandsquote wegen der Finanzkrise auf dem Höchststand von 18 Prozent lag, standen im vergangenen Jahr nur noch weniger als elf Prozent leer. PwC geht davon aus, dass durch den Brexit die Quote weiter sinken wird.

Der Trend geht zu C-Lagen

Obwohl das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Immobilienmarkt weiter steigt, macht sich doch ein Mangel an lukrativen Objekten bemerkbar. Inzwischen verlegen sich Investoren nicht mehr nur auf B-, sondern auch immer mehr auf C-Lagen. Wo bisher Städte wie Nürnberg oder Hannover gefragt waren, erweitert sich der Kreis auf Städte wie Heidelberg oder Wuppertal. Das macht sich hier an den steigenden Mieten bemerkbar. Außerdem finden auch immer mehr Nischensegmente das Interesse von Investoren. Beispielsweise Hotelgebäude, medizinische Einrichtungen oder Rechenzentren, die lange nur für Spezialisten interessant waren, werden immer häufiger zum Investmentobjekt. PwC-Expertin Susanne Eickermann-Riepe weist aber darauf hin, dass es nicht nur darauf ankommt, die richtigen Objekte zu finden, sondern auch ein dafür optimales Management.