In welchen Gebieten lohnt sich ein Investment und in welchen nicht? Diese Frage lässt sich durch eine detaillierte Recherche der überregionalen, regionalen und lokalen Gegebenheiten beantworten. Wir verraten, was einen guten Investitionsstandort ausmacht.  

Die Kerneigenschaft einer Immobilie steckt schon in Ihrem Namen: Sie ist unbeweglich. Ihr Wert hängt deshalb stark von äußeren Faktoren ab, etwa von Angebot und Nachfrage, Bevölkerungswachstum und Wanderungsbewegungen, dem wirtschaftlichen Umfeld sowie den politischen Rahmenbedingungen. Wer böse Überraschungen vermeiden will, muss einen Standort daher genau unter die Lupe nehmen. Dazu sollten Sie sich die folgenden Fragen beantworten:

  • Was sagen die statistischen Daten zur Makro- und Mikrolage?
  • Welche eigenen Kenntnisse und Erfahrungen des Standorts sind vorhanden?
  • Wie leicht und schnell kann ich den Standort bei Bedarf erreichen?
  • Wie gut bin ich am Standort vernetzt (Einkauf, Dienstleister, Informationen)?
  • Wie viele andere Investoren sind am Standort bereits aktiv?

Der ideale Standort existiert nicht, stets sind Kompromisse nötig. So mögen sich beispielsweise der Immobilienmarkt mancher Ruhrgebietsstädte oder diverse ländliche Gebiete in den neuen Bundesländern in einem beklagenswerten Zustand befinden, einzelne Regionen und Stadtteile bieten dennoch interessante Chancen. Zudem lassen sich in sehr vielen Märkten sinnvolle Investments tätigen, sofern lokale Marktkenntnisse und passende Investmentstrategien vorhanden sind. Ein aussagekräftiges Bild zeigt sich nach einer Interpretation der verfügbaren Zahlen und Faktoren diese Kennzahlen erlauben zudem Prognosen, ob mit stabilen Mieteinahmen zu rechnen ist oder ob sich der Wettbewerb verschärfen könnte.

Auch markt- und immobilienspezifische Daten spielen eine wichtige Rolle für eine Standortauswahl. Zu beachten sind etwa Leerstandsraten, Vermietungsmarkt und -trend, Neubauaktivitäten, Medienzugänge, Verkehrsverbindungen, Industrie- und Gewerbestruktur oder die Trends der Immobilienwerte. Analysiert werden sollten zudem aktive Angebote auf dem Markt, Verkaufsvolumina und Verkaufszeiten. Zusammen ergeben diese Eigenschaften ein sehr detailliertes Bild des jeweiligen Immobilien- und Wohnungsmarkts.

Makro- und Mikrolage

Als Makrolage gelten meist die Gesamtregion und die Stadt. Aussagen darüber lassen sich in der Regel nach Aktenlage treffen, zum Beispiel anhand unterschiedlicher Statistiken. Die Mikrolage dagegen beschreibt den Stadtteil, den Charakter des Quartiers und die unmittelbare Nachbarschaft, die Lage der Straße und des Gebäudes sowie die direkten Umgebungseinflüsse, die auf eine Immobilie einwirken. Sie berücksichtigt außerdem auch die Himmelsrichtung einer Wohnung, die nächstgelegenen Geschäfte und eventuelle Lärmquellen. Genaueres zur Mikrolage zeigt sich oft nur bei einem Besuch vor Ort. Wer hier genauer hinschaut, merkt zum Beispiel, wenn sich im Nachbarhaus eine aktuell geschlossene Kneipe befindet, deren Wiedereröffnung aber anvisiert ist.

Wichtig ist, es Mikro- und Makrolage gleichermaßen unter die Lupe zu nehmen und sich sehr detailliert mit dem Standort einer Immobilie zu beschäftigen. Dabei lassen sich meist auch Faktoren identifizieren, die in Zukunft für eine Lageaufwertung oder -abwertung sorgen können.